Menschenrechtsinstitut mahnt zur Sachlichkeit in Asyldebatte

Menschenrechtsinstitut mahnt zur Sachlichkeit in Asyldebatte

Berlin – Das Deutsche Institut für Menschenrechte mahnt zur Sachlichkeit in der Asyldebatte. In den Diskussionen über die Flüchtlingspolitik in Deutschland sind zunehmend Äußerungen zu hören, die wie Anfang der 1990er Jahre Stigmatisierung, Rassismus und Gewalt befördern. Dazu erklärt das Institut:

„Die demokratischen Parteien in Bund, Ländern und Kommunen sollten sich dringend darauf verständigen, sachlich über Schutz suchende Menschen zu sprechen. Zur Beachtung der menschen- und flüchtlingsrechtlichen Verpflichtungen gehört es auch, Flüchtlinge nicht pauschal zu verdächtigen und zu diskriminieren. Das ist notwendig, um sich von populistisch und rassistisch agierenden Parteien und Gruppierungen wie der NPD, AfD und Pegida abzugrenzen. Diese versuchen gegenwärtig, den Diskurs auch auf der lokalen Ebene zu beeinflussen, indem sie etwa Protest gegen Unterkünfte von Asylsuchenden initiieren und Bedrohungsszenarien schüren.

Debattenbeiträge, die Menschen vom Westbalkan mit dem Schlagwort ‚Asylmissbrauch‘ in Zusammenhang bringen, missachten das individuelle Recht auf Asyl. Wesentlicher Bestandteil dieses Rechts ist, dass jeder Mensch Zugang zu einem Asylverfahren hat, in dem unvoreingenommen geprüft wird, ob die Voraussetzungen für Schutz vorliegen. Wer einen Asylantrag stellt, übt dieses Recht aus, er missbraucht es nicht.

Gruppen von Menschen aufgrund ihrer Herkunft unter den Pauschalverdacht zu stellen, sie würden Rechte missbrauchen, ist in der Rhetorik diskriminierend, populistisch und gefährlich. Auch in Ländern des Westbalkans kommt es zu schwerwiegenden Gefährdungslagen für einzelne Menschen, die ein Recht auf Schutz begründen können.

Vor gut zwanzig Jahren wurde das deutsche Asylrecht durch den sogenannten ‚Asylkompromiss‘ weitgehend eingeschränkt. In Politik und Medien war zuvor unter Schlagworten wie ‚Asylmissbrauch‘ massiv eine Einschränkung des Rechts auf Asyl gefordert worden; es kam zu einer regelrechten Stimmungsmache gegen Flüchtlinge. Es folgten unzählige Angriffe und Anschläge auf Asylsuchende und ihre Unterkünfte, auf Migrantinnen und Migranten und ihre Wohnungen, bis hin zu mehrtägigen Pogromen und Mord. Die Tatorte Hoyerswerda, Hünxe, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen sind über Deutschland hinaus bekannt geworden. Überwiegend junge Täter fühlten sich offensichtlich im Recht und meinten, Rückhalt in der Bevölkerung zu haben.

Erfahrungen wie diese sollten alle politisch Verantwortlichen lehren, heute in der öffentlichen Debatte die Menschenrechte von Flüchtlingen zu achten und zu verteidigen.“

Weitere Informationen:

Hendrik Cremer (2013): Die Aslydebatte in Deutschland: 20 Jahre nach dem Asylkompromiss.

http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/publikationen/show/essay-no-14-die-asyldebatte-in-deutschland-20-jahre-nach-dem-asylkompromiss/

 

Pressemitteilung

29.07.2015

Flüchtlinge im Wetzlarer Zeltcamp

Alle Videos in der Übersicht

seit Mitte Juni 2015 ist in Wetzlar ein Zeltcamp für Flüchtlinge errichtet worden. Weil die Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen überfüllt ist, sollten 500 Menschen für drei Tage eine Notunterkunft in Wetzlar finden. Inzwischen sind es über 700 Menschen, die über zwei Wochen nun auf engsten Raum in Kirmes-Zelten schlafen müssen. Ohne Gesundheitscheck, ohne Waschmaschinen, ohne Privatsphäre leben sie auf engstem Raum. Ehrenamtliche HelferInnen bekommen keinen Zutritt. Die soziale und gesundheitliche Betreuung ist mangelhaft. Viele Entscheidungen laufen über einen Security-Dienst.

Nun kann Bayram kommen

 

Über 150 Flüchtlinge aus dem Wetzlarer Zeltcamp  wurden gestern Abend noch einmal zum Iftar  eingeladen. Die ehrenamtlichen Helfer*’innen der Milli Görüş Gemeinde Wetzlar nahmen noch einmal alle Kräfte zusammen, um die neuen Gäste zu bewirten. Diesmal waren mehr Afrikaner eingeladen – aus Eritrea, Somalia und Äthiopien. Aber auch einige Pakistaner und Afghanen kamen zum Gebet und zum gemeinsamen Fastenbrechen. Sehr beeindruckend war die kleine internationale Koranrezitation vor dem Iftagebet. (Video hier…) Nun kann Bayram kommen weiterlesen

Herzlichkeit kennt keine Grenzen

Iftar-Empfang für Flüchtlingskinder in der  Milli Görüş Gemeinde Wetzlar

 

Über 350 Menschen feierten gestern Abend das abendliche Fastenbrechen in den Räumen der Fatih-Moschee. Wieder konnte man 100 Gäste  aus dem Flüchtlingscamp in der Spilburg begrüßen. Wie schon vor zwei Tagen hatte die Moscheegemeinde alle Kräfte zusammengenommen, um für die Flüchtlinge ein herzliches Zusammensein vorzubereiten. Das Besondere an dem gestrigen Abend war, dass vor allem Kinder mit ihren Eltern eingeladen war. Auch wenn gerne doppelt so viele mitgekommen wären, achteten die Organisatoren darauf, nur Kinder einzuladen. So waren es am Ende ca. 70 Kinder und 30 Eltern.  Herzlichkeit kennt keine Grenzen weiterlesen

Herzlicher Willkommensgruß der muslimischen Bürger

FATİH Moschee in Wetzlar empfängt 100 Flüchtlinge

Nachdem schon am letzten Freitag einige Flüchtlinge aus dem Zeltcamp am Iftar-Empfang der Ditib-Mosche teilgenommen hatten, organisierte gestern abend die zweite große Moscheegemeinde in Wetzlar, die FATİH CAMİİ – Moschee ( İGMG Milli Görüş ), einen herzlichen Empfang zum Fastenbrechen. Herzlicher Willkommensgruß der muslimischen Bürger weiterlesen

„Actioncamp“ im Wetzlarer Westend

„Actioncamp“ im Wetzlarer Westend

(–) Beim „Actioncamp“ im Nachbarschaftszentrum im Westend, das im Rahmen des „juki-Sommerferienprogrammes“ der Stadt Wetzlar stattfindet, gibt es noch freie Plätze. Auf die Teilnehmer wartet vom 17. bis 21. August eine Woche voller spannender Erlebnisse, jeweils von 8 bis 17 Uhr. Dazu zählen „Zocken in der Freizeithalle“, Schokoladenparcours, Trommeln bauen, Zumbatanz, Jonglieren, Besuch des Tierheims. Täglich gibt es ein gesundes Mittagessen. Anmeldung unter www.juki-wetzlar.de. Einfach einloggen, Tickets reservieren und im Stadtbüro abholen. Alle, die keinen Internetzugang haben, können sich telefonisch anmelden (06441-99-5161). Die Teilnahmegebühr beträgt 50 Euro, Inhaber einer „WetzlarCard“ erhalten eine Ermäßigung von 50 Prozent. Die gültige „WetzlarCard“ mussbeim Abholen der Tickets vorgelegt werden. Info-Telefon: 06441-99-5161 oder 06441-99-5160.

Freie Plätze beim Sommerferienprogramm

Freie Plätze beim Sommerferienprogramm

 

 

(–) Die Sommerferien nahen und damit viel freie Zeit für Kinder und Jugendliche. Beim „juki-Sommerferienprogramm“ der Stadt Wetzlar sind noch zahlreiche Plätze frei. Darauf weist das Jugendamt hin. Bei der ersten Kinder- und Jugendsprechstunde beispielsweise kann man beim Bürgermeister erfahren, wie Wetzlar regiert wird, und eigenen Wünsche äußern. Auch bei den Flohmarktterminen sind noch Standplätze zu haben. Teilnehmen kann jedes Kind ab sechs Jahren, auch in Begleitung von Erwachsenen. Voraussetzung ist, dass man ein Ticket für eine Standgebühr von zwei Euro bucht. Freie Kursplätze gibt es auch beim Poetry Slam Workshop, bei der Stadtführung mit „Bommel“, den Besuchen bei der Wetzlarer Neuen Zeitung, der Fahrt zu den Karl-May-Festspielen und ins Odysseum nach Köln, den Kochkursen und dem Schokoladenparcours. Auch bei den Angeboten Kindertheater, Basteln von Eulen-Uhren, Portraitmalen, Sommerbiathlon, Kung-Fu und Voltigieren sind noch Plätze frei, ebenso bei Leichtathletik und Beach-Volleyball, beim Schnupperschießen, Elektronik Dart, Angeln, bei der naturkundlichen Wanderung, Reitkursen, „Fairen Entdeckungsreisen“ und beim Tag unter Pfadfindern. Ale Informationen befinden sich auf der Internetseite des Sommerferienprogrammes www.juki-wetzlar.de. Dann einfach einloggen, Tickets reservieren und im Stadtbüro abholen. Info-Telefon des juki-Sommerferienprogrammes: 06441/99-5161 oder 99-5160.

Ein Herz für Flüchtlinge

Ein Herz für Flüchtlinge

Arbeitsgruppe „Camp“ für Menschen in Zeltlagern gegründet

IMG_0272
740 Flüchtlinge leben derzeit im Zeltlager auf dem Spilburg-Gelände in Wetzlar. Ihre Wäsche waschen sie per Hand und hängen sie über den Bauzaun.

 Wetzlar (bkl). Der Arbeitskreis Flüchtlingshilfe (AKF) in Mittelhessen hat für die Arbeit mit Zuflucht suchenden Menschen eine Arbeitsgruppe „Camp“ gegründet. „Es geht darum, die kurzen Zeiten, in denen die Flüchtlinge im Zeltlager sind, zu überbrücken und Hilfestellung zu leisten“, so Harald Würges. Der evangelische Diakon vom Arbeitskreis Flüchtlingshilfe informierte vor  etwa 70  Interessierten, unter ihnen auch die Wetzlarer Pfarrer Jörg Süß, Björn Heymer und Jörn Contag von der Königsberger Diakonie im Wetzlarer Tafel-Laden über die aktuelle Situation im Zeltlager auf dem Spilburg-Gelände.

Ein Herz für Flüchtlinge weiterlesen