Familien gehören zusammen!

Aktion für Geflüchtete am Eisenmarkt:

Advent - Zeit des Wartens
Advent – Zeit der Ankunft

Eine besondere Krippenszene war am Samstag vor dem 1. Advent auf dem Wetzlarer Eisenmarkt zu sehen: Eine lebendige Maria mit Kind saß neben einer Pappfigur, die für ein von der Familie getrenntes Familienmitglied stand. Passanten konnten Kerzen anzünden und damit ihre Unterstützung für den Familiennachzug von Flüchtlingen zum Ausdruck bringen.

 

Unter dem Motto „Familien gehören zusammen“ fordern die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und die Diakonie Hessen, allen Schutzberechtigten zu erlauben, ihre Angehörigen nachzuholen und Familienzusammenführungen zu beschleunigen. Auch die rheinische Kirche setzt sich schon lange dafür ein, dass Familien in Frieden leben können. Das hat Julia Köhler, juristische Referentin für Migration und Flucht bei der Landeskirche, im Rahmen eines Fachtages „Flucht und Familie“ in Bonn kürzlich erklärt. Durch die aktuelle rechtliche und tatsächliche Situation beim Familiennachzug entstünde unmenschliches Leid, machte sie deutlich.

 

Der Familiennachzug ist für subsidiär Geschützte bis März 2018 ausgesetzt. Das sind Asylsuchende, die nicht als Flüchtling gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention anerkannt wurden, denen als Person jedoch ernsthafter Schaden im Heimatland droht.
„Weihnachten ist das Fest der Familie“, sagte Pfarrer Wolfgang Grieb (Hermannstein) und erzählte, dass Maria, Josef und das Christuskind auch auf der Flucht gewesen seien. Es müsse alles dafür getan werden, dass die engsten Familienangehörigen von Geflüchteten nachkommen könnten: „Sie zu holen ist christliches Gebot.“

 

Syrische Flüchtlinge erzählten von ihren Erfahrungen, einen Menschen wie den Vater, den Ehemann, Eltern und Geschwister seit zwei Jahren zu vermissen. Wie erfolgreich Integration verlaufen kann, zeigte der 9jährige Sami aus Syrien, der die Ausführungen eines ebenfalls syrischen älteren Herren nahezu problemlos übersetzen konnte. Und dies nach nur zwei Jahren Deutschunterricht.

 

Initiiert hatte die Aktion der katholische Pastoralreferent Joachim Schaefer.

 

bkl

 

 

 

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