Das Parkhaus soll nun nicht mehr durch einen privaten Investor und einer Parkhaus-Betreibergesellschaft gebaut und unterhalten werden. Nein, nun will oder muss die Stadt zu 100% in Eigenregie, als SEG, das Parkhaus planen, bauen und betreiben, was ein wesentlich höheres Risiko darstellt, als ursprünglich geplant.
Momentan sind. ca. 5,5. Mio. für das Parkhaus und 3,1 Mio. für die Kernsanierung des Gebäudes in der Turmstraße 7, in die der Hort umziehen soll veranschlagt, die Turmstraße wurde bereits von der stadteigenen Gesellschaft, der SEG, für ca. 0,5Mio gekauft. Hinzu kommen noch Sicherheitsleistungen, gegenüber dem Dalbergschen Fonds, welcher das Grundstück in Erbpacht 30 Jahre zur Verfügung stellt, danach wenn das Parkhaus dann ggf. zurückgebaut werden muss, trägt die Stadt sicherlich auch hier die Kosten.
Naja, dann sind die verantwortlichen sicherlich nichtmehr in Amt und Würden.
Wetzlar muss also mind. 9,1 Mio. € aufbringen, plus Zusatzkosten für ein immer noch ausstehendes Verkehrskonzept und dessen Umsetzung. Was passiert, wenn die Kosten im Verlauf der Planungen noch steigen? Dann werden das Parkhaus und der Hort höchstwahrscheinlich nichtmehr so grün und modern wie angekündigt oder es muss noch mehr Geld finanziert werden.
Wie sieht es eigentlich in Zukunft mit den Folgekosten für den Betrieb, Unterhaltung und die zwangsläufig in ein paar Jahren anfallenden Renovierungskosten aus? Diese werden sicherlich nicht unerheblich sein! Man betrachte hier die Parkhäuser, die vor einiger Zeit gebaut worden sind und nun schon wieder extrem aufwendig saniert werden müssen.
U.a. das Parkhauses in Weilburg, welches zum dortigen Hessentag gebaut wurde, muss für ca. 1,3 Mio. saniert werden, das Stadthallen-Parkhaus in Wetzlar ist, wie kaum einem Bürger bekannt ist, auch marode, Karstadt Parkhaus und Neustädter-Tor Parkhaus in Gießen, der Sanierungsaufwand geht in die Millionen. Man müsste hohe Rücklagen bilden, die Frage ist nur von was, da mit größter Wahrscheinlichkeit Zugeständnisse in Bezug auf Parkgebühren an Kino Besucher, Kirchgänger, Besucher der Altstadtgeschäfte, Wetzlarer Festspiele usw. gemacht werden. Wer zahlt später noch die normalen Gebühren? Oder sind diese dann so hoch, dass dort dann kaum einer parkt?
Da Wetzlar finanziell ziemlich angeschlagen ist, wie man unter anderem bei der Bürgerversammlung zu den STRABAGS erfahren konnte, sollen hier nun Grundstücke und Gebäude der Stadt und damit das Tafelsilber für das Parkhaus verkauft werden.
Hat Herr Semler hier auch alles eingepreist?
Jan Wagner, Wetzlar