Archiv für den Monat: Januar 2015
Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL warnen vor Klima der Angst
Presseerklärung
26. Januar 2015
Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL warnen vor Klima der Angst
Dokumentation zeigt erschreckend hohes Maß an rassistischer Gewalt und Hetze gegen Flüchtlinge
Eine Dokumentation der Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL illustriert ein erschreckend hohes Maß an flüchtlingsfeindlicher Hetze und Gewalt: Im Jahr 2014 kam es in 153 Fällen zu Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte und in 77 Fällen zu tätlichen Angriffen auf Flüchtlinge. In Folge der vielen Anschläge und Übergriffe leben Flüchtlinge und Migranten in Deutschland vielerorts in Angst. „Es ist katastrophal, dass Menschen, die hier Schutz suchen, rassistische Anschläge und Übergriffe befürchten müssen“, so Günter Burkhardt, Geschäftsführer von PRO ASYL.
Pegida versetzt Flüchtlinge in Sachsen in Angst
Dies gilt insbesondere für Sachsen, wo es der Dokumentation zufolge 2014 mit Abstand zu den meisten rassistisch motivierten Körperverletzungen gegen Flüchtlinge kam. Flüchtlinge und Migranten berichten, dass rassistische Pöbeleien im Zuge der „Pegida“-Demonstrationen in Dresden deutlich zugenommen haben. „Wie auch immer sich Pegida offiziell von Rassismus und Gewalt distanzieren mag: Eine Bewegung, die massiv von rassistischen Ressentiments geprägt ist und sich selbst als „Volkes Wille“ inszeniert, schafft ein Klima, das rassistische Gewalttäter motiviert, den vermeintlichen „Volkswillen“ zu vollstrecken“, so Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Amadeu Antonio Stiftung. PRO ASYL Geschäftsführer Günter Burkhardt warnte davor, „diese Bewegung salonfähig zu machen.“
Hetze und Gewalt gegen Flüchtlinge beschränken sich jedoch nicht auf Ostdeutschland. Die meisten Anschläge auf Unterkünfte ereigneten sich in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Sachsen und Bayern.
256 lokale flüchtlingsfeindliche Kundgebungen oder Demonstrationen
Bundesweit dokumentierten die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL im Jahr 2014 insgesamt 256 lokale flüchtlingsfeindliche Kundgebungen oder Demonstrationen. Dabei treten häufig organisierte Rechtsextreme auf, gern unter dem Deckmantel „besorgter Bürger“. Für die Hetzveranstaltungen wird meist über entsprechende Facebook-Seiten mobilisiert, auf denen Asylsuchende als „Wirtschaftsflüchtlinge“ und angebliche Gefahr denunziert werden.
Die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL rufen dazu auf, Rassismus entschieden entgegenzutreten. Für die Amadeu Antonio Stiftung und PRO ASYL ist es ermutigend zu sehen, dass die Hetze auf massiven Widerspruch stößt. Vielerorts treten Bündnisse gegen Rassismus für den Schutz von Flüchtlingen und gegen die Hetze ein. In den letzten Wochen gingen zehntausende Menschen gegen die Pegida-Demonstrationen auf die Straße. „Die Antwort auf die rassistische Hetze muss aktive Solidarität mit Flüchtlingen und Migranten sein“, so Reinfrank.
Der „Chronik der Gewalt – Rechte Hetze gegen Flüchtlinge“ liegen Auswertungen von Medienberichten, Auskünfte von lokalen Initiativen und von Rassismus betroffenen Personen, Zahlen des Bundeskriminalamtes, Mitteilungen von örtlichen Polizeiinspektionen und Staatsanwaltschaften sowie Ergebnisse parlamentarischer Anfragen auf Bundes- und Landesebene zugrunde.
Die Chronik kann eingesehen werden unter:
https://www.mut-gegen-rechte-gewalt.de/
Kontakt für Rückfragen:
Timo Reinfrank, Amadeu Antonio Stiftung: 0162/106 24 18, 030 – 240 886 10
Im Gedenken an die Opfer des Holocaust
wollen wir ein Zeichen setzen für
Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit
Montag, 26. Januar 2015, ab 18:00 Uhr auf dem Buderusplatz
Im Gedenken an die Opfer des Holocaust weiterlesenGemeinsam in Gießen – Vielfalt leben
Ein breites Bündnis von Vertretern aus mehreren islamischen Gemeinden Gießens, der Evangelischen Dekanate Gießen und Kirchberg, des Katholischen Dekanats Gießen, der Jüdischen Gemeinde Gießen sowie den politischen Parteien CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/ Die Grünen, verschiedenen Migrantenorganisationen und Religionsgemeinschaften hatte am Samstag zu einer gemeinsamen Kundgebung , 17.01.2015 ab 11:00 Uhr am Berliner Platz in Gießen eingeladen. Gemeinsam in Gießen – Vielfalt leben weiterlesen
Zusammenstehen – Gesicht zeigen
Muslime und Christen gemeinsam für Toleranz, Meinungsfreiheit und Frieden
– gegen Terror im Namen einer Religion
Freitag, 16. Januar, 13.15 Uhr
Zusammenstehen – Gesicht zeigen weiterlesen
Gedenken an die Opfer der Pariser Attentate im Wetzlarer Dom
Benefizkonzert: Menschen unterwegs
Benefizkonzert
15. März um 17 Uhr
Hospitalkirche, Wetzlar
Veranstalter: Kirchenkreis Braunfels, Kirchenkreis Wetzlar,
Kontakt: Heidi J. Stiewink, Tel. 06441 7707494, info@tikato-burkina-faso.de
Foto: Heidi J. Stiewink / Layout: Peter Graben
Arbeitskreis Brot für die Welt – TIKATO
zugunsten der Flüchtlingshilfe.
Mit Beiträgen einheimischer Musiker
sowie hier lebender Flüchtlinge.